Tourenleiterin: Priska Thalmann
Teilnehmer*innen: Petra Giessen, Berthy Julen, Regula Kräuchi, Mirja Kronig, Tanja Summermatter, Sepp Tschurtschenthaler
1. Tag
Begonnen haben wir apart
mit einer bequemen Zugfahrt;
haben 2 Kantonswechsel vorgenommen
und sind kurz vor 13.00 Uhr in Disentis angekommen.
Von der Zugfahrt noch ganz geschafft,
haben wir uns aufgerafft
und sind bei Nieselregen
auf breiten Wegen
Sedrun zugestrebt -
und das war nicht verkehrt.
Denn in weiser Voraussicht und mit Vernunft
hat Priska eine feudale Unterkunft
rechtzeitig reserviert.
Ihren Entscheid haben wir mit Dank quittiert.
Auch auf Elisabeth und Fons war Verlass.
Am Gepäcktransport hatten sie ihren Spass.
Über Nufenen und Lukmanier sind sie gefahren
und liessen unsere sieben Sachen bis zu unserer Ankunft an der Hotelreception aufbewahren.
Bei Apéro und Abendessen
sind wir gemütlich zusammengesessen –
und sind in Erinnerungen eingetaucht.
Dennoch hat es nicht lange gebraucht,
bis wir zufrieden mit uns und der Welt,
total aufgestellt
einen großartigen Tag verbuchten
und müde unsere Zimmer aufsuchten.
2. Tag
Nach einem perfekten Frühstück,
lachte das erste Wegstück.
Von der Nacht noch ganz benommen,
haben wir gerne die breite Strasse in Kauf genommen.
Doch plötzlich fanden wir uns wieder –
beinah’ war es uns zuwider -
auf verwunschenen Pfaden,
die beladen
mit rutschigen Wurzeln und Steinen
sich gegen uns vereinen.
Dem Wald entronnen,
haben wir lautes Muhen vernommen.
Kühe mit stechenden Augen
machten uns glauben,
dass wir ihnen das Revier streitig machen.
Aus Respekt verging uns das Lachen.
Eine Kuh hatte gar den Scheisser.
Vom Gestank kriegten wir den Nasenbeisser
und haben schnell gelernt,
wie man sich vom Schlachtfeld entfernt.
Kurz vor Milenz kamen wir nicht mehr vom Fleck –
denn oh Schreck –
am Himmel, der bis anhin verdeckt,
hatten wir einen blauen Tupfer entdeckt.
Und gross war er plötzlich der Spass
zwischen Milenz und dem Oberalppass.
Voller Enthusiasmus sind wir dem Ziel entgegengelaufen
und drehten gar einige Extraschlaufen.
Der Abend im Calmont hat uns sehr gefallen.
Dennoch sind wir früh todmüde ins Bett gefallen.
3. Tag
Nach Überquerung einer kleinen Brücke,
begann unser Aufstieg zur Fellilücke.
Aus den Augenwinkeln erblickten wir den Schneehüenerstock-Express,
das brachte uns etwas in den Stress:
«Weshalb laufen
anstatt ein Ticket kaufen?»
Dennoch – alles war perfekt –
der Weg schlichtweg «verreckt».
Dazu heile Natur
und Sonnenschein pur.
Die Luft herrlich klar
und die Aussicht von der Fellilücke wunderbar.
Der Gütsch war unser nächstes Ziel –
der Weg dorthin ein Kinderspiel.
Zwischen Gütsch und Andermatt war Gondelplausch angesagt.
Niemand hat sich darüber beklagt.
Nach dem Mittagessen
waren wir versessen
auf die zweite Etappe
und hofften, dass sie denn auch klappe.
Bis Realp haben wir den Zug genommen
und von da den Aufstieg Richtung Furkapass begonnen.
Plötzlich waren wir von der Hitze völlig benommen
und das Hotel Tiefenbach wollte und wollte nicht kommen.
Doch endlich kam es in Sicht.
Nun war es unsere Pflicht
Elisabeth und Fons zu winken
und ermattet auf die Terrassenstühle zu sinken.
Nachdem wir das Abendessen eingenommen,
haben wir den Piz Matratz erklommen.
4. Tag
Das wurde immer bunter.
Erst stiegen wir steile 250 Höhenmeter hinunter,
bevor wir Zivilcourage bekundeten
und eine Kuhherde umrundeten.
Drauf fanden wir uns in einer Ebene wieder
und in stetigem Auf und Nieder
strebten wir dem Furkapass zu
und gönnten uns nur wenig Ruh’.
Wir wurden von der Dampflok überholt –
die haben wir effektiv nicht mehr eingeholt.
Dennoch – die Hänge für unsere Begriffe sehr steil,
schafften wir ohne Bergführerseil.
Kurz vor 11.00 sind wir auf der Passhöhe angekommen
und haben den ersten Apéro genommen.
Und bald schon hatte das Wallis sie wieder
seine untreuen Überflieger.
Auf dem Abstieg hatten wir kein Radio im Gebrauch –
die Kuhglocken taten es auch.
Um 13.30 trafen wir in Gletsch ein.
Dort setzten wir uns auf einen Stein
und liessen uns nach harten Stunden
das köstliche Picknick munden.
Bald wurde es Zeit
und wir fürs nächste Wegstück bereit,
das sich als wilde Schlucht erwies,
in der uns beinah’ der Mut verliess.
Es wurd’ uns gar ein wenig bang,
denn tosende Wasser nahmen uns in Empfang.
Später in der Rhonequelle waren wir gut aufgehoben
und haben eine ruhige Kugel geschoben.
5. Tag
Nach kurzem Abstieg relativ bald
erreichten wir Oberwald.
Von nun an ging’s bergauf.
Beinah alle nahmen die Steilheit in Kauf.
Nur eine machte den «Lätsch» -
denn all der «Gätsch»
kam ihr ungelegen.
Sie bevorzugte Aufstiege auf trockenen Wegen.
Doch über der Waldgrenze angekommen,
waren alle von der Schönheit benommen;
bestaunten verblühte Alpenrosen
und hörten die wilden Wasser tosen.
Dem Höhenweg entlang
wurd’ uns manchmal bang.
Präsentierte sich das Gelände zu abschüssig,
wurden wir des Wanderns beinah überdrüssig.
Doch solche Stellen
sind schlussendlich Bagatellen.
Schnell waren sie vergessen.
Nach einem moderaten Abstieg sind wir in Ulrichen auf einer Restaurantterrasse zusammengesessen.
Drauf hiess es, das Tagesziel anzupeilen,
denn in Münster wollten wir am Abend verweilen.
Nach Abendessen und einem Gläschen Wein,
schliefen wir müde und zufrieden ein.
6. Tag
Den letzten Tag wollten wir geniessen
und nicht mehr allzu viele Schweisstropfen vergiessen.
Dem Rottenweg entlang von Münster nach Ernen
konnten wir lernen,
was das Goms an Schönheit zu bieten hat.
Gerne sahen wir uns an ihr satt.
Gegen 13.00 haben wir Ernen erreicht.
Unser Fazit: «In där Wucha heiwer ses güet breicht»
Danke Priska für die perfekte Organisation.
Wir wissen aber schon,
dass auch der Gepäcktransport unbezahlbar war.
Herzlichen Dank dem Chauffeuren Paar.
Allen die mitgewandert sind ein grosses Vergelt’s Gott!
Die Kameradschaft war schlichtweg unübertrefflich flott.
Gepäcktransport: Elisabeth und Alfons Biner
Fotos: alle
Bericht: Mirja Kronig