Tourenberichte 2024

Rhein – Reuss – Rhone

18.08.2024 – 23.08.2024


Tourenleiterin: Priska Thalmann

Teilnehmer*innen: Petra Giessen, Berthy Julen, Regula Kräuchi, Mirja Kronig, Tanja Summermatter, Sepp Tschurtschenthaler


1. Tag

Begonnen haben wir apart

mit einer bequemen Zugfahrt;

haben 2 Kantonswechsel vorgenommen

und sind kurz vor 13.00 Uhr in Disentis angekommen.

Von der Zugfahrt noch ganz geschafft,

haben wir uns aufgerafft

und sind bei Nieselregen

auf breiten Wegen

Sedrun zugestrebt -

und das war nicht verkehrt.

Denn in weiser Voraussicht und mit Vernunft

hat Priska eine feudale Unterkunft

rechtzeitig reserviert.

Ihren Entscheid haben wir mit Dank quittiert.

Auch auf Elisabeth und Fons war Verlass.

Am Gepäcktransport hatten sie ihren Spass.

Über Nufenen und Lukmanier sind sie gefahren

und liessen unsere sieben Sachen bis zu unserer Ankunft an der Hotelreception aufbewahren.

Bei Apéro und Abendessen

sind wir gemütlich zusammengesessen –

und sind in Erinnerungen eingetaucht.

Dennoch hat es nicht lange gebraucht,

bis wir zufrieden mit uns und der Welt,

total aufgestellt

einen großartigen Tag verbuchten

und müde unsere Zimmer aufsuchten.


2. Tag

Nach einem perfekten Frühstück,

lachte das erste Wegstück.

Von der Nacht noch ganz benommen,

haben wir gerne die breite Strasse in Kauf genommen.

Doch plötzlich fanden wir uns wieder –

beinah’ war es uns zuwider -

auf verwunschenen Pfaden,

die beladen

mit rutschigen Wurzeln und Steinen

sich gegen uns vereinen.

Dem Wald entronnen,

haben wir lautes Muhen vernommen.

Kühe mit stechenden Augen

machten uns glauben,

dass wir ihnen das Revier streitig machen.

Aus Respekt verging uns das Lachen.

Eine Kuh hatte gar den Scheisser.

Vom Gestank kriegten wir den Nasenbeisser

und haben schnell gelernt,

wie man sich vom Schlachtfeld entfernt.

Kurz vor Milenz kamen wir nicht mehr vom Fleck –

denn oh Schreck –

am Himmel, der bis anhin verdeckt,

hatten wir einen blauen Tupfer entdeckt.

Und gross war er plötzlich der Spass

zwischen Milenz und dem Oberalppass.

Voller Enthusiasmus sind wir dem Ziel entgegengelaufen

und drehten gar einige Extraschlaufen.

Der Abend im Calmont hat uns sehr gefallen.

Dennoch sind wir früh todmüde ins Bett gefallen.

 


3. Tag

Nach Überquerung einer kleinen Brücke,

begann unser Aufstieg zur Fellilücke.

Aus den Augenwinkeln erblickten wir den Schneehüenerstock-Express,

das brachte uns etwas in den Stress:

«Weshalb laufen

anstatt ein Ticket kaufen?»

Dennoch – alles war perfekt –

der Weg schlichtweg «verreckt».

Dazu heile Natur

und Sonnenschein pur.

Die Luft herrlich klar

und die Aussicht von der Fellilücke wunderbar.

Der Gütsch war unser nächstes Ziel –

der Weg dorthin ein Kinderspiel.

Zwischen Gütsch und Andermatt war Gondelplausch angesagt.

Niemand hat sich darüber beklagt.

Nach dem Mittagessen

waren wir versessen

auf die zweite Etappe

und hofften, dass sie denn auch klappe.

Bis Realp haben wir den Zug genommen

und von da den Aufstieg Richtung Furkapass begonnen.

Plötzlich waren wir von der Hitze völlig benommen

und das Hotel Tiefenbach wollte und wollte nicht kommen.

Doch endlich kam es in Sicht.

Nun war es unsere Pflicht

Elisabeth und Fons zu winken

und ermattet auf die Terrassenstühle zu sinken.

Nachdem wir das Abendessen eingenommen,

haben wir den Piz Matratz erklommen.


4. Tag

Das wurde immer bunter.

Erst stiegen wir steile 250 Höhenmeter hinunter,

bevor wir Zivilcourage bekundeten

und eine Kuhherde umrundeten.

Drauf fanden wir uns in einer Ebene wieder

und in stetigem Auf und Nieder

strebten wir dem Furkapass zu

und gönnten uns nur wenig Ruh’.

Wir wurden von der Dampflok überholt –

die haben wir effektiv nicht mehr eingeholt.

Dennoch – die Hänge für unsere Begriffe sehr steil,

schafften wir ohne Bergführerseil.

Kurz vor 11.00 sind wir auf der Passhöhe angekommen

und haben den ersten Apéro genommen.

Und bald schon hatte das Wallis sie wieder

seine untreuen Überflieger.

Auf dem Abstieg hatten wir kein Radio im Gebrauch –

die Kuhglocken taten es auch.

Um 13.30 trafen wir in Gletsch ein.

Dort setzten wir uns auf einen Stein

und liessen uns nach harten Stunden

das köstliche Picknick munden.

Bald wurde es Zeit

und wir fürs nächste Wegstück bereit,

das sich als wilde Schlucht erwies,

in der uns beinah’ der Mut verliess.

Es wurd’ uns gar ein wenig bang,

denn tosende Wasser nahmen uns in Empfang.

Später in der Rhonequelle waren wir gut aufgehoben

und haben eine ruhige Kugel geschoben.


5. Tag

Nach kurzem Abstieg relativ bald

erreichten wir Oberwald.

Von nun an ging’s bergauf.

Beinah alle nahmen die Steilheit in Kauf.

Nur eine machte den «Lätsch» -

denn all der «Gätsch»

kam ihr ungelegen.

Sie bevorzugte Aufstiege auf trockenen Wegen.

Doch über der Waldgrenze angekommen,

waren alle von der Schönheit benommen;

bestaunten verblühte Alpenrosen

und hörten die wilden Wasser tosen.

Dem Höhenweg entlang

wurd’ uns manchmal bang.

Präsentierte sich das Gelände zu abschüssig,

wurden wir des Wanderns beinah überdrüssig.

Doch solche Stellen

sind schlussendlich Bagatellen.

Schnell waren sie vergessen.

Nach einem moderaten Abstieg sind wir in Ulrichen auf einer Restaurantterrasse zusammengesessen.

Drauf hiess es, das Tagesziel anzupeilen,

denn in Münster wollten wir am Abend verweilen.

Nach Abendessen und einem Gläschen Wein,

schliefen wir müde und zufrieden ein.


6. Tag

Den letzten Tag wollten wir geniessen

und nicht mehr allzu viele Schweisstropfen vergiessen.

Dem Rottenweg entlang von Münster nach Ernen

konnten wir lernen,

was das Goms an Schönheit zu bieten hat.

Gerne sahen wir uns an ihr satt.

Gegen 13.00 haben wir Ernen erreicht.

Unser Fazit: «In där Wucha heiwer ses güet breicht»

Danke Priska für die perfekte Organisation.

Wir wissen aber schon,

dass auch der Gepäcktransport unbezahlbar war.

Herzlichen Dank dem Chauffeuren Paar.

Allen die mitgewandert sind ein grosses Vergelt’s Gott!

Die Kameradschaft war schlichtweg unübertrefflich flott.


 

Gepäcktransport: Elisabeth und Alfons Biner

Fotos: alle

Bericht: Mirja Kronig