(Verfasst von Kari Schmidhalter im Dezember 2024)
Die Gründungsversammlung fand am 19. September 1975 im Bahnhofbuffet Zermatt statt. Die gründliche Vorarbeit des Vorstandes der damaligen Ortsgruppe ermöglichte einen reibungslosen Ablauf. Die ordentliche Generalver-sammlung wurde noch im gleichen Jahr einberufen. Der erste Vorstand sodann auf Grund der Zweck- und Aufgabenbestimmungen laut Statuten gewählt und die verschiedenen Ressortchefs bestimmt. Eine interne Aufgabenteilung, die heute noch bestens funktioniert. Man hatte sich viel vorgenommen und packte mit entsprechendem Elan an. Auf namentliche Erwähnungen der jeweiligen Vorstände, Bereichsverantwortliche, Touren- und Wanderleiter sowie Klubmitglieder habe ich hier verzichtet. Verweise dafür gerne auf die Auflistungen in der Vereinschronik.
Der Mitgliederbestand wächst von Jahr zu Jahr beträchtlich, die Finanzen sind gesund. Die Buchhaltung wurde alljährlich mustergültig geführt. Der Kassier steht’s bedacht sich ans Budget zu halten, um Ende Jahr einen Einnahmeüberschuss auszuweisen. Die Mutationen und die Übertragung der Mitgliederkartei auf den Computer des Zentralsekretariates, bedeuteten für den Kassier/Sekretär eine grosse zusätzliche Belastung. Das neue System funktionierte anfänglich unbefriedigend, und so wurde von ihm die altbewährte Kartei zur Sicherheit noch ein paar Jahre weitergeführt. Zudem erfolgte die Rechnungsstellung und das Inkasso der Kosten von Rettungseinsätzen noch über die Sektion. Eine erhebliche Mehrarbeit für unseren Kassier auch hier. Die Versammlung war jeweils beeindruckt und dankbar für die Fronarbeit, die der Verantwortliche schliesslich über die ersten drei Jahrzehnte leistete. Nach seinem Rücktritt entschied man sich für eine Neuaufteilung. Mutationen / Aktuar zum einen, Kassa-führung zum andern. Nicht minder pflicht- und verantwortungsbewusst die Arbeit der neuen Ressortverant-wortlichen in den Folgejahren.
Am Vereinsleben gemessen stand das Barometer auf «gesund». Anspruchsvolle Hochtouren standen schon im ersten Jahr auf dem Programm. So konnten die drei Skitouren Strahlhorn, Gran Paradiso und Monte Rosa bei prächtigem Wetter durchgeführt werden. Die 53 Teilnehmer brachten schönste Erinnerungen mit nach Hause. Ein besonderes Anliegen des Tourenchefs war (und ist es auch heute), dass sich jeder für die grossen Touren gut vorbereitet. Dafür sind die Ausbildungstage, Rettungskurse und Vorbereitungstouren da. Tourentätigkeit ist die eigentliche Triebfeder des SAC. Die gemeinsam erlebten Höhepunkte, das kameradschaftliche Zusammenstehen bei Entbehrung und Gefahr, bringt die Alpinisten einander näher und schafft Freundschaften, die immer währen. Unter kundiger und kompetenter Führung der Wanderleiter nahmen bald einmal mehrtägige Wanderungen ihren Anfang. Berichterstatter schilderten jeweils ausführlich und kurzweilig über das Erlebte und die Teilnehmer gaben der Hoffnung alljährlicher Herbstwanderwochen zum Ausdruck.
Dieter und sein Seilgefährte Werner haben sich im Sommer 1979 darauf gefreut, mit den Kameraden der Sektion das Weissmies über den Nord Grat zu besteigen. An der Passage, wo der Fels Grat in die Schneekuppe des Gipfels übergeht, wurde gerastet. Die beiden entfernten sich unbemerkt von der Gruppe und verschwanden spurlos. An dieser harmlosen Stelle muss einer der beiden gestolpert und gegen das Laggintal abgestürzt sein, seinen Seilgefährten mit in den Tod reissend.
Die Tourenleiter gaben an der GV steht’s einen interessanten Abriss über die Tourentätigkeit. Skitouren konnten in den achtziger Jahren, wenn auch teils wetterbedingt nach mehrmaligen Anläufen, bis tief in den Monat Mai durchgeführt werden. Anders die Sommeranlässe. Lange Schönwetterperioden erlaubten es anspruchsvolle Hochtouren und Wanderungen grossmehrheitlich nach Programm durchzuführen.
Ein grosser Schatten lag über dem Vereinsjahr 1986. Bei einem Lawinenunglück am Silvretta Horn kamen der Bündner Bergführer, eine Klubkameradin und ein Klubkamerad tragisch ums Leben, und brachten tiefes Leid über drei Familien. War die Katastrophe vermeidbar, oder war es vorbestimmtes Schicksal, Gottes Fügung? Fragen um Fragen…
Ende 80er und in den 90ger Jahren wurden vermehrt mehrtägige Klettertouren und Wanderwochen im In- und Ausland durchgeführt wie: Kilimanjaro, Anden, Dolomiten, Ortler, Rund ums Matterhorn und Grand Combin, Wallis/Berner Oberland, Seiser Alm, Bergell, Mont Blanc, um nur einige zu nennen. 1994 leider erneut ein tragisches Ereignis. Unser damaliger Tourenchef stürzte anlässlich einer Sektionstour am Grossen Gendarmen des Rimpfischhorn-Nordgrates vor den Augen der 11-köpfigen Gruppe zu Tode. In ihm haben wir einen zielstrebigen, pflichtbewussten und guten Kameraden verloren. Gebe ihm der Herrgott nach einem bewegten Leben den ewigen Frieden.
Im Oktober 1996 errichtete die Gemeinde Zermatt in der Triftbachhalle eine Kletteranlage. Eine Kommission bestehend aus JO, Bergführer- und SAC-Vorstand durfte bei der Projektierung kräftig mittun. Nach jahrelangem Suchen und Abwägen entschied man sich für eine Kunstwand in der Halle an diesem zentralen Standort. Für den Betrieb der Kletterwand wurde eine Vereinbarung abgeschlossen, worin Organisation, Aufsicht und Preisgestaltung unserer SAC-Sektion übertragen wurde, und wir der Gemeinde einen jährlichen Pauschalbetrag an Miete bezahlten. Der neue Tourenchef konnte in den folgenden Jahren jeweils von erfolgreichen Anlässen rapportieren. Unterstützt von engagierten Leiterkollegen wurden sehr anspruchsvolle Hochtouren offeriert, insbesondere im Sommer. Ein sanfter Druck der Sektionsmitglieder, Sommer- und Winterprogramm zu erweitern und Touren von differenzierten Schwierigkeitsgraden anzubieten erhöhte sich. Gemessen an der inzwischen stattlichen Mitgliederzahl waren wir leitermässig jedoch unterdotiert! Diverse Aufrufe an Generalversammlungen und in den Klubnachrichten, Tourengängern die Leitertätigkeit im Klub schmackhaft zu machen, fruchtete. Nach einer «Durststrecke» konnte erfreulicherweise das Leiterteam nach und nach erweitert werden. Die neuen Kräfte ermöglichten fortan ein vielfältigeres Touren- und Wanderprogramm. Vor ein paar Jahren hat sich der Vorstand für ein Notfallkonzept entschieden. Jeder Leiter verpflichtet sich fortan, vor jeder Tour eine Teilnehmerliste mit Kontaktdaten an den Sektionspräsidenten zu mailen. Die Kletterwand in der Triftbachhalle wurde 2024 von der Gemeinde ersetzt - und der Betrieb zu den gleichen Konditionen erneut uns übertragen. Die alte Anlage wurde während über 27 Jahren in den Wintermonaten erfreulich rege benutzt, hier verdankend, von engagierten Vereinsmitgliedern betrieben und beaufsichtigt. Ein Dankeschön an dieser Stelle ebenfalls der Gemeinde für die wertvolle Unterstützung.
Die Gründung der Jugendgruppe im Schosse der damaligen Ortsgruppe Zermatt erfolgte bereits 1968. Unter der Führung initiativer, verantwortungsbewusster JO-Leitern wurde grosser Wert auf eine solide Grundausbildung gelegt, mit Kurstagen im Felsen und im Eis. Fachgerechtes Anseilen, Klettern, Sichern und Abseilen am Übungsberg Riffelhorn, Gelerntes am Schwarzgrat testen; ja bald einmal war man bereit für die ersten Viertausender! Ein denkwürdiger Tag war der 28. September 1975, wurde doch an diesem Sonntag die letzte Tour der Ortsgruppe und zugleich die erste der neuen Sektion Zermatt auf den Alphubel unternommen. Die Jugendorganisation hat ein eigenes Komitee, das den Tourenleitern helfend zur Hand gehen soll. Der Präsident, Vizepräsident/Sekretär und ein Public-Relations-Man, dessen Hauptaufgabe darin bestand: Gut will für die JO bei der SAC-Sektion zu schaffen, besorgt zu sein für JO-Berichte im Bulletin, sowie Aufrechterhaltung der guten Beziehungen!
Ab 1983 wurden den Jugendlichen zusätzlich ein Winterprogramm offeriert. Skifahren abseits der Pisten, Erkennen der Lawinengefahr, Lawinenskala, Schneeaufbau u.a.m. wurde den Teilnehmern ebenso vermittelt wie Kameradenhilfe – und immer wieder Barryfox-Suchübungen! Die gute konditionelle Verfassung der Mitglieder bewog uns, in den Folgejahren recht anspruchsvolle Skitouren zu unternehmen. Voller Einsatz für die JO lohnt sich, auch wenn es nicht immer leicht ist, die Wünsche der 14-jährigen mit jenen der 20-jährigen Führeraspiranten in Bezug auf Tourenprogramm in Einklang zu bringen. Die JO will ja nicht nur verantwortungs-bewusste Bergsteiger heranbilden, sondern auch der Bergführergilde den notwendigen Nachwuchs zuführen. Anfangs der Neunziger Jahre wurde den Mitgliedern zusätzlich «Sportklettern» im Freien angeboten, Zeit nun, die JO-Leitung engagierten jungen Bergführern der Sektion zu überlassen. Die Entwicklung unserer Bärg-JO war sehr positiv. Die jeweiligen Leiter verstanden es ausgezeichnet, die Jungen mit vielseitigen Programmen für den Bergsport zu begeistern.
2019 wurde seitens der Bergführer Zermatt die Stiftung «Young Mountain Guides Fondation« gegründet, welche die Jugendlichen für den Bergsport begeistern und fördern sollen. Das Konzept besteht, hier nur kurz erwähnt, aus 3 Stufen: Inspirieren für Jugendliche ab 10 Jahre, Motivieren für Jugendliche 15-20 Jahre und Assistieren = Betreuung von Kandidaten in ihrer Ausbildung zum Bergführer.
Das Rettungswesen ist durch Dekret des Staatsrates im Wallis Sache des Kantons. Er setzte damals eine «Technische Kommission für die Hilfeleistung im Gebirge» ein und stellte namhafte Geldmittel für Rettungskurse und für materielle Ausstattung der Rettungsstationen zur Verfügung. Das Bergsport- und Skizentrum Zermatt mit dem Einzugsgebiet Randa/Täsch stellte die wichtigste Rettungsstation im ganzen Kanton. Trotzdem fanden jedoch die staatlichen Rettungskurse nie in Zermatt statt. Infolge der zum Teil weit abgelegenen Kursorte wurden die Ausbildungskurse von unseren Helfern nur spärlich besucht! Wohl mit ein Grund, dass auf unsere Initiative unter der Leitung des ersten Rettungschefs und Lawinenfachmanns, eine Alarmorganisation auf die Beine gestellt wurde. Es war wichtig, die bereits bestehenden Verbände wie Air Zermatt, Rettungsdienste der Bergbahnen, Bergführer, Skilehrer, Feuerwehr, Samariterverein usw. in diesen Dienst zu integrieren. So allein ist eine koordinierte und schnelle Hilfe bei Ereignissen gewährleistet. Von der ersten Grossübung zeigte sich der Rettungschef befriedigt.
75 Helfer nahmen nämlich an dieser lehrreichen Übung teil.
Zusätzlich der Lawinenrettungskursen führt unsere Sektion alljährlich abwechslungsweise freiwillige Fels- und Spaltenrettungskurse durch, unter Anleitung des Rettungschefs und kompetenter Bergführer der SAC-Rettungs-station. An den Lawinenübungen nahmen selbstverständlich auch unsere Lawinenhundeführer teil; eine «verschworene» Gruppe, die ihre Ausbildungskurse meistens auf der Gemmi absolvierte. Das Rettungsmaterial war im Keller des heutigen Alpin Centers deponiert und von unserem Materialchef vorbildlich verwaltet. Später wurde das Depot auf den Heliport verlegt und bis heute von der Air Zermatt besorgt. Langwierige Verhandlungen um einen Zusammenarbeitsvertrag zwischen SAC und Kanton (der schliesslich nicht zustande kam) einerseits, unzählige Sitzungen zu Reglements Entwürfen, Strukturaufbau KWRO, mit unserem Rettungschef als Präsident der Alpinkommission anderseits, prägten zu der Zeit die Arbeit hinter den Kulissen. An der Front entwickelten sich unsere Rettungsspezialisten zu einem eingespielten Team mit internationalem Ruf. Sie wurden mehr und mehr gefordert, da sowohl Suchaktionen wie auch Berg- und Gletscherrettungen anfangs der Achtzigerjahre markant zunahmen. Rettungsnetze und Dreibein u.a.m. wurden in Zusammenarbeit mit der Air Zermatt neu konstruiert, um Spaltenrettungen noch schneller und erfolgreicher durchzuführen. Die SAC-Rettungsequipe unter der Federführung des Rettungschefs wirkte mittlerweile an etlichen Rettungskursen und Seminaren im In- und Ausland mit. Besonders erwähnt seien: Regionale- und Kantonale Lawinen-Rettungskurse, Zentralkurs Andermatt, Regionale Sommer-Rettungskurse und internationale Rettungskurse wie der «Triangulaire» im Turnus mit Frankreich / Italien / Schweiz. Ein Highlight war der IKAR-Kongress in Zermatt mit ca. 300 Teilnehmern. Ein Erfolg dank grosszügiger Unterstützung der örtlichen Organisationen.
Im Dezember 2011 erarbeiteten wir zusammen mit unseren Rettungsspezialisten und den Sicherheitsverant-wortlichen der Einwohnergemeinde Zermatt, ein neues Reglement für die SAC-Rettungsstation und deren Bereitschaftsdienste. Das Wesentliche ist der fortan permanente Pikettdienst im wöchentlichen Turnus. Die Lohnkosten für die Bereitschaftsretter werden von der Gemeinde verrechnet. Die Wochenaufteilung des Dienstes ist gut angelaufen. Allerdings trüben Verkennungen und Querelen rund um die Neuorganisation leider den bis anhin guten Teamgeist. Für den neugewählten SAC-Rettungschef war es ein nicht einfacher Einstieg hier die Wogen zu glätten!
Die Frage des Heli-Skiing ist für unsere Sektion ein ausgesprochen heisses Eisen. In unseren Satzungen schreiben wir uns Massnahmen zum Schutz und Erhaltung der Naturschönheiten vor. Kein ehrlicher Mensch wird behaupten dürfen, die Gebirgsfliegerei, sollte sie überborden, bedeute nicht eine Entwürdigung unserer erhabenen Bergwelt. Anderseits sind wir alle am Tourismus interessiert, ja leben hier davon. Für die Versorgung der Hütten und den Rettungsdienst ist der Helikopter nicht mehr wegzudenken. Unsere Bergführer sind ausnahmslos am Heli-Skiing interessiert, und wir gönnen es ihnen auch. Die Meinungen an unseren Versammlungen gingen dahin, an der bisherigen Regelung der bewilligten 43 Landeplätze im schweizerischen Alpengebiet festzuhalten. Dies entspricht auch dem Sachplan Infrastruktur Luftfahrt des BAZL, die im Auftrag des Bundes für eine Regelung zuständig waren. Der SAC-Zentralvorstand forderte jedoch 17 Gebirgslandeplätze für touristische Personenabsetzungen aufzugeben. Unter diesen der Landeplatz Monte-Rosa-Sattel. Das Feuer war im Dach! Die Sektion Zermatt, unterstützt von den anderen Walliser SAC-Sektionen, nahm in der Stellungnahme die Position ein, alle Gebirgs-landeplätze in der Region Zermatt seien zu erhalten, und dürfen weiterhin uneingeschränkt benutzt werden. Langjährige Verhandlungen an unzähligen Sitzungen mit den verschiedenen involvierten Gremien nahmen ihren Anfang. Obwohl das SAC-Zentralkomitee später mit Vorschlägen wie saisonalen und tageszeitlichen Einschränkungen u.a.m. versuchte die Fronten zu entschärfen, bewirkte die Haltung SAC-Zentralverband im Wallis viel Unverständnis und hatte in unserer Sektion mehrere Austritte zur Folge. Schliesslich sprach das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) ein Machtwort und entschied die Anzahl Gebirgslandeplätze schweizweit auf 40 zu reduzieren. Für unser Gebiet Wallis Südost heisst dies, dass die bisherigen fünf Gebirgslandeplätze nach langem hin und her bestehen bleiben, auf Trift als Aufnahmestelle für Abfahrten vom Aeschihorn jedoch verzichtet werden muss – und dabei blieb es!
Arben Biwak. Wie kommt es, dass unmittelbar nach Sektionsgründung mit einem Biwak Bau begonnen wird? Anlass dazu gab die damalige Königlich Niederländische Alpenvereinigung KNAV (heute Niederländischer Klimm- und Bergsportverein NKBV). 1977 feierte diese ihr 75-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass stellten die Holländer dem Zentralverband SAC die Summe von sfr. 75'000.- als Geschenk zur Verfügung, mit der Auflage, das Geld sei für ein neues Biwak in den Schweizer Alpen zu verwenden. Man entschied sich für einen Biwak Bau auf «Arben» am Fusse der Südwand des Obergabelhorns. So wurde unserer Sektion zur Gründung die obige Summe so zusagen mitgeliefert! Eineinhalb Jahre später konnte die Hütte trotz massiver Budgetüberschreitung, gebührend und feierlich eingeweiht werden. Die Holländer, die übrigens spontane Fronarbeit am Weg Bau nicht scheuten, zeigten sich erneut finanziell sehr grosszügig und sprachen entschlossen die fehlenden Biwak-Baukosten von sfr. 30'000.-. «Wenn man schon ein Geschenk macht, dann ein Vollständiges», so damals der einhellige Entscheid ihres Vorstandes. Dem damaligen KNAV und den CC des SAC gebührt wahrhaftig unser aufrichtiger Dank. Die Einweihung des Arben Biwaks erfolgte am 9. Juli 1977 mit unseren Freunden aus Holland zusammen. Diese verweilten anlässlich ihres 75 Jahr Jubiläums und den Feierlichkeiten auf Arben während einer Woche in Zermatt. Wie nah Freud und Leid im menschlichen Leben sich folgen, mussten wir am Abend erfahren. Beim Rücktransport des umfangreichen Materials war ein Fahrzeug umgekippt, und Klubkamerad René hatte dabei so schwere Kopfverletzungen erlitten, dass sein Leben leider nicht mehr zu retten war.
Trotz den schlechten Verhältnissen am Obergabelhorn besuchten schon im ersten Sommer 120 Alpinisten unser Biwak. Die Hüttenchefs und ihre zahlreichen Helfer waren steht’s gefordert. Herrichten der Steinterrasse vor dem Eingang, Installationen der Toilette und der Wasserzuleitung, Gasflaschen für die Rechaud hochtragen, sowie Schäden am Hüttendach beheben, die durch Windeinwirkung entstanden sind - und dann eine unangenehme Überraschung an Pfingsten 1981. Ein Teil des Daches war durch eine Staublawine weggerissen worden. Dadurch entstand ein beträchtlicher Schaden an der Hütte. Das Dach wurde neu erstellt, diesmal betoniert, so dass es nun sicher wir ein Bunker dasteht! 1992 folgte eine Notfunkanlage und für einen kurzen Zeitraum ein Abfall-Verbrennungsofen. Die Arbeit des Hüttenchefs blieb intensiv. Schon zu der Zeit schmolz der Arben Gletscher dermassen ab, dass der Hüttenzugang verlegt, und Metall-Leitern, Ketten und Steighilfen fixiert werden mussten. Zudem wurde auch der Hüttenweg auf der Moräne immer wieder saniert. Ein weiterer Kraftakt war die Errichtung der Plattform für Heli Landungen mit Kellerunterstand unweit des Biwaks.
Das 25 Jahre Jubiläum feierten wir vor der Hütte inmitten der gewaltigen Bergkulisse. Es war ein tief empfundenes Erlebnis, umrahmt mit einem Feldgottesdienst unseres damaligen Vikars und heutigen Pfarrers Konrad Rieder. Dank der liebevollen Pflege der Hüttenwarte und viel Engagement der Sektionsmitglieder über all die Jahre ist das Arben Biwak heute eine gemütliche, hüttenmässig ausgestattete Unterkunft für 18 Personen. Das 35-jährige Bestehen, fand entgegen üblichen Gepflogenheiten nicht vor der Hütte, sondern im Rahmen eines Konzertes im Grand Hotel Zermatter Hof statt. Unsere holländischen Freund Annette und Willem engagierten die niederländische Vokalgruppe «Frommermann» nach Zermatt. Ein Ohrenschmaus für die circa 130 Zuhörer, welche der Einladung gefolgt sind, an einer anderen, etwas speziellen Jubiläumsfeier teilzunehmen. Herzlichen Dank einmal mehr nach Holland!
Neben Arbeiten wie Gasherd in der Küche und Gasbehälter auf der Westseite ersetzen, immer wieder Ketten beim Zustieg erneuern, beschäftigte die Verantwortlichen vor allen die Wasserzufuhr. Eine erneute Grossaktion war vor ein paar Jahren angesagt. Ein neues Wasserzuleitungssystem wurde unter kundiger Leitung des Hüttenchefs und tatkräftiger Mitarbeit einer Handvoll Sektionsmitgliedern erstellt. In der Hoffnung nun, der neue Wasserzulauf möge der fortschreitenden Gletscherschmelze möglichst lange trotzen!
Eine 2. Hütte? Das Komitee hat mehrmals den Wunsch auf eine Hütte geäussert. Bekanntlich besitzt die Sektion Monte Rosa im Gebiet Zermatt 3 Berghütten. Es liegt auf der Hand unsere ehemalige Muttersektion diesbezüglich anzugehen. Unsere Beziehungen zur Nachbarsektion Monte Rosa sind gut und freundschaftlich. Mit unserem Wunsch zur Überlassung einer Berghütte auf dem Gemeindegebiet von Zermatt, stiessen wir im ersten Anlauf bei den Kameraden im unteren Kantonsteil auf gar kein Verständnis. Jahre später wurden Verhandlungen mit der Monte Rosa Sektion erneut aufgenommen, konkret für eine Abtretung ihrer Schönbühlhütte an unsere Sektion. An mehreren ihrer Generalversammlungen wurde unser Anliegen diskutiert, jeweils mit grosser Opposition. Folge dessen unser Antrag schliesslich hoch abgelehnt. Dabei blieb es.
Ein Bulletin erachtete man als eine Notwendigkeit für die Sektion. Gefüttert mit GV-Berichten der Aktuare und Plattform für News rund um die Sektion widerspiegelte es das Vereinsleben und ist für viele Mitglieder der einzige Kontakt zur Sektion. 4 x jährlich erschienen die Klubnachrichten damals, und wurden über ¼ Jahrhundert von unserem Ehrenpräsidenten redigiert. Ab den Folgejahren erschien das Mitteilungsblatt vorerst dreimal, dann zweimal jährlich. Je 10 Jahrgänge, wurden seit Sektionsgründung in Buchform gebunden und stellen in dieser Form eine interessante Chronik unserer Sektion dar. Später oblag den jeweiligen Ressortverantwortlichen der Klubnachrichten auch die Betreuung der Homepage. Tourenberichte mit Fotos sowie News wurden vom Webmaster auf unsere Seite aufgeschaltet. 2017 erfolgte die Umstellung auf eine neue Software. Das Erfassen von Mitteilungen und Tourenberichten wurde vereinfacht. Neu können alle Touren- und Wanderleiter via Homepage selbstständig ihre «News» publizieren.
Ein Sektionsmitglied aus Deutschland, Bergsteiger und langjähriger Gast, schenkt uns eine alpine Bibliothek von über 400 Werken. Die Bücher, Führer und Karten kommen bis zur Schaffung eines geeigneten Lokals in den Leseraum des Pfarreizentrum zu stehen. Das einmalige Legat sei wärmstens verdankt. Später konnte die Bibliothek neben jener der Alpinen Vereinigung im Alpinen Museum von Zermatt (hinter der Post) eingerichtet werden. Es werden regelmässig Neuanschaffungen getätigt, wofür im Budget ein Posten eingesetzt ist.1991 baute die Gemeinde das alte Kaplaneihaus um in eine Dorfbibliothek. Die Gemeinde bewilligte der SAC-Sektion ihre Bücherei fortan dort zu integrieren, und Eigentümer der Bücher zu bleiben. Unsere Sammlung alpiner Literatur hatte mittlerweile einen ansehnlichen Umfang angenommen und ist nicht nur für SAC-Mitglieder, sondern für alle interessierten Einheimische und Gäste zugänglich. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Gemeinde für das Gastrecht und den Bibliothekarinnen für ihre Arbeit!