Tourenberichte 2024

Seenwanderung Bellwald

Samstag, 5. Oktober 2024


Teilnehmende: Edi Biner, Berthy Julen, Erika Ritz, Ingrid Zumtaugwald

Leitung: Karin Viotti Beck

Fotos: Alle

Bericht: Ingrid Zumtaugwald


Es ist viel los im 350-Seelendorf Bellwald, der höchsten Gemeinde des Goms. Einerseits steht das iXS Downhill-Finale auf dem Programm und andererseits die letzte Sommer-Wanderung des SACs. Gemeinsam mit den Bikern fahren wir mit dem kalten Sessellift nach Flesche, wo sich der Start der anspruchsvollen Downhillstrecke befindet; aber auch das Restaurant Hasenstall*, in dem wir uns mit viel Kaffee wärmen.

 

Anschliessend starten wir die Wanderung und sehen schon den ersten See: Fleschensee. Weiter folgen wir der Suone «Unnera», die relativ flach und angenehm zu laufen ist. Vorbei an der Chiebodma erreichen wir nach rund einer Stunde den zweiten See: Spilsee auf 2'402 m.ü.M. Der See lädt zu einer ersten Pause ein. Seine ruhige Lage und die umliegenden Berge schaffen eine entspannte und friedliche Atmosphäre, die jede Alltagshektik vergessen lässt. Wir verlassen den Spilsee und folgen dem Wanderweg weiter durch eine leicht ansteigende alpine Landschaft zum nächsten Ziel: dem Mittelsee. Dieser liegt etwas höher und ist von typischer Bergvegetation umgeben – oder von Schnee – aber numma is Griwje. Auf dem Weg dorthin hatten wir immer kurze, aber grandiose Ausblicke auf die umliegenden Gipfel.

 

Beim Mittelsee liegt schon etwas mehr Schnee. Trotzdem folgen wir dem Wanderweg weiter Richtung Honegger-horn und kehren in einer Schlaufe zurück. Noch ein kleiner Anstieg und unter uns liegt der vierte See: Lengsee auf 2'707 m.ü.M. Auf diesem kleinen Plateau rasten wir und geniessen unseren Lunch und die Gesellschaft. Leider hat Karin ihre Mundharmonika nicht dabei; doch Edi weiss Rat und zückt sein Handy. Gekonnt spielt er den Schnee-walzer und weitere Lieder. Nur das Tanzen klappte nicht so ganz.

Wir passieren den letzten See, den Wirbelsee, der ähnlich aussieht wie der Mittelsee. Von hier sehen wir Leute vom Risihorn runtersteigen. Wir haben heute wegen dem Schnee auf den Aufstieg verzichtet. Der Weg führt uns weiter zum Furggulti, die oberste Bergstation der Sportbahnen. Edi beschliesst, diesen Teil mit der Bahn zu fahren und wir Frauen laufen noch etwa eine Stunde hinunter zum Hasenstall. Dort werden wir von Edi und dem Biker-Bier bereits erwartet.

 

Kurz vor 17.00h Uhr fahren wir gemeinsam mit dem Sessellift in der Abendsonne nach Bellwald und blicken ein letztes Mal auf ein herrliches Bergpanorama sowie weit ins Rhonetal hinab.

 

Besten Dank an Karin für diese feine season-end-Wanderung mit viel Vorgeschmack auf den kommenden Winter. Wir freuen uns schon heute auf das season-opening im Sommer 25.

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*Hasenstall: Fast jedes Walliser Dorf hat seinen Namen. Sind die Zermatter d’Mällsuppe, so sind die Bellwalder d’Hasä, weil sie sehr ängstlich seien. Schon als der Herrgott den Wald übers Goms verteilte, wagten sich die Bellwalder nicht vorzudrängen und erhielten daher nur sehr wenig Bäume. Als er dies bemerkt habe, habe der Herrgott ihnen zum Trost den Namen Bellwald gegeben, damit sie wenigstens im Namen den Wald hätten.

 

 (Gerber, Johannes: Wandern an sagenhaften Suonen, S.51, 7. Auflage, Rotten-Verlag, Visp – in der 2. Auflage ist die «Unnera» nicht aufgeführt)